
Fundraisingmarkt Schweiz.
Wir betreiben ein aufwendiges Monitoring und analysieren laufend den Spendenmarkt Schweiz. Dabei berücksichtigen wir alle verfügbaren Studien, Marktinformationen und Best-Practice-Cases – und führen zusätzlich eigene Erhebungen und Befragungen durch.
So gewährleisten wir, dass Ihr Fundraising auf einer verlässlichen Grundlage basiert – aktuell, fundiert und zukunftsorientiert.
Das Fundraising und seine Teilmärkte
Fundraising ist nicht gleich Fundraising. Der Spendenmarkt ist kein homogener Raum, sondern lässt sich in mehrere klar abgegrenzte Teilmärkte unterteilen, die jeweils eigene Anforderungen und Mechanismen mitbringen. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen drei zentralen Bereichen: Privatspender, institutionelle Geldgeber (wie Stiftungen oder Unternehmen) sowie öffentlich-rechtliche Organisationen und staatliche Förderstellen.
Jeder dieser Teilmärkte folgt eigenen Gesetzmässigkeiten – sowohl was Entscheidungsprozesse als auch Erwartungshaltungen betrifft. Entsprechend unterscheiden sich auch die eingesetzten Fundraising-Instrumente sowie die Art und Weise der Ansprache. Während bei Privatpersonen oft emotionale Geschichten und persönliche Ansprachen im Vordergrund stehen, zählen bei Institutionen und staatlichen Stellen vor allem konzeptionelle Tiefe, Wirkungstransparenz und strategische Passung.
Das Spendenvolumen im Überblick
Die Schweiz gilt als einer der ertragsreichsten und somit attraktivsten Spendenmärkte der Welt. Das gesamte Spendenvolumen in der Schweiz betrug im Jahr 2023 2,250 Milliarden Franken und hat sich seit 2003 mehr als verdoppelt.
Weiterhin gilt: Weniger Menschen haben mehr gespendet - mit einem im Vergleich zum Vorjahr 2020 akzentuiert sich der Trend zu einem leichten Zuwachs der Medianspende pro Haushalt auf CHF 400.00.
Wie wird gespendet?
«Persönlich adressierte Briefe stehen in der Donor Journey klar auf Platz 1.» (Zitat aus der Intervista-Studie zum Spendeverhalten von Babyboomern.)
Der Spendenaufruf im Briefkasten (adressierter Brief und unadressierter Streuwurf) bildet nach wie vor das wichtigste Instrument in der Mittelbeschaffung. Gemäss dem Direct-Marketing-Panel von Swissfundraising, welche die Spendenaufrufe systematisch beobachtet, blieb die Anzahl der Massnahmen auf hohem Level konstant. Im Vergleich dazu spielen digitale Aufrufe im Spenden-Kontext insgesamt eine untergeordnete Rolle. Der Anteil der Spenden, die über Online-Kommunikationskanäle mit digitalen Zahlungsmitteln getätigt werden, wächst zwar jedes Jahr, generiert aber immer noch nur ca. 4 Prozent des gesamten Spendenvolumens.
Wer spendet?
In der Schweiz geben 84 Prozent der Haushalte an, Geld für wohltätige Zwecke zu spenden. Bei Frauen liegt dieser Wert bei stolzen 84 Prozent, während es bei Männern 83 Prozent sind, die gemeinnützige Organisationen unterstützen. Im Vergleich zum nahen Ausland sind diese Zahlen bemerkenswert hoch. Dies unterstreicht die hohe Spendenbereitschaft und die solidarische Grundhaltung in der Schweiz.
Die beliebtesten Spendenthemen
Die bevorzugten Spendentthemen in der Schweiz bleiben konstant, wobei "Menschen mit Behinderung", "Natur-, Umwelt- und Tierschutz" sowie "Kinder und Jugendliche" seit Jahren die Spitzenplätze einnehmen. Es gibt jedoch jedes Jahr deutliche Verschiebungen in den unteren Rängen, die die situative Relevanz und Stimmung widerspiegeln. Im Jahr 2022 sind die zahlreichen Nothilfespenden für die Ukraine auch im Themenranking sichtbar und haben andere Spendenzwecke verdrängt.
Tatsächlich zeigen sich sehr deutliche Veränderungen: Selbst in den Top 3 musste "Kinder und Jugendliche" einen Rückgang von 10 % in thematischen Spendenanteilen verzeichnen (2021: 50 %), während "Flüchtlinge" auf Platz 6 kletterte, mit 37 % aller Nennungen (2021: 24 %, + 54 %). Die "Pandemie-Themen" im Inland, wie Sozial- und Nothilfe (2021: 47 %, -20 %), Armut in der Schweiz (2021: 32 %, -21 %) und "Kulturelles" (2021: 27 %, -33 %), wurden am stärksten verdrängt.